Als Film-Enthusiast, der sich gerne in die vergangene Zeit des Kinos vertieft, möchte ich euch heute einen Blick auf einen wahren Schatz aus dem Jahre 1917 werfen: “The Man Who Laughed”, auf Deutsch bekannt als “Der Mann, der lachte”. Dieser Stummfilm, basierend auf dem Roman von Victor Hugo, bietet nicht nur eine packende Geschichte voller Drama und Romantik, sondern auch die Gelegenheit, einen Blick in die Ästhetik und die technischen Möglichkeiten des frühen Kinos zu werfen.
“The Man Who Laughed”, unter der Regie von Conrad Veidt (der zugleich den Hauptcharakter Gwynplaine spielt), erzählt die Geschichte eines jungen Mannes, der durch die grausame Handlung seines Stiefvaters mit einem dauerhaften Grinsen entstellt wird. Gwynplaines Leidensgeschichte führt ihn auf den Weg zu Dea, einer blinden Blumenverkäuferin, die sich in ihn verliebt. Trotz seiner
Missbildung findet Gwynplaine in Dea eine Quelle der Liebe und Akzeptanz, doch das Schicksal hält noch viele Hürden für sie bereit.
Ein Blick hinter die Kulissen: Technik und Schauspielkunst im frühen Kino
“The Man Who Laughed” ist ein Meisterwerk des Expressionismus, einem Kunststil, der Emotionen und innere Zustände durch verzerrte Bilder und düstere Beleuchtung ausdrückt. Die Kameraführung, die Lichtsetzung und die Mimik der Schauspieler schaffen eine Atmosphäre voller Pathos und Melancholie.
Der Hauptdarsteller Conrad Veidt, bekannt für seine eindringliche Bildsprache, verkörpert Gwynplaine mit einer Mischung aus Traurigkeit und stoischer Stärke. Seine Darstellung des “lachenden Mannes” ist gleichzeitig erschreckend und berührend. Veidts Mimik und Körperhaltung vermitteln die innere Zerrissenheit seines Charakters
Die Nebendarstellerinnen Bertha Maas, die Dea spielt, und Emil Jannings als Komiker Ursus, tragen ebenfalls zu dem emotionalen Gewicht des Films bei.
Hauptdarsteller | Rolle |
---|---|
Conrad Veidt | Gwynplaine |
Bertha Maas | Dea |
Emil Jannings | Ursus |
“The Man Who Laughed” ist nicht nur ein
Film für Liebhaber des Stummfilms, sondern auch eine eindringliche Studie über die menschliche Psyche und die Macht der Liebe. Der Film bietet einen Einblick in die komplexen moralischen Fragen seiner Zeit und bleibt auch heute noch relevant für sein Thema der gesellschaftlichen Ausgrenzung.
Ein verschollener Schatz?
Es ist interessant zu erwähnen, dass “The Man Who Laughed” lange Zeit als verloren galt. Erst in den 1970er Jahren konnte eine Kopie des Films wiederentdeckt werden und ermöglichte so eine neue Generation von Filmliebhabern die Begegnung mit diesem Meisterwerk.
Die Geschichte des Films selbst ist
faszinierend:
Hugo, der Autor des Romans, war nicht begeistert von der Verfilmung seiner Werke. Er sah in
Film eine “primitive Form der Kunst” und fand, dass seine komplexen Romane sich nicht für die Leinwand eignen würden. Doch Conrad Veidt, der
sich schon früh für das Medium Film begeisterte, konnte Hugo schließlich überzeugen.
Der Erfolg des Films lag unter anderem darin, dass er den emotionalen Kern von Hugos Roman erfolgreich auf die Leinwand übertrug und die
visuelle
Sprache des frühen Kinos geschickt einsetzte. Warum “The Man Who Laughed” heute noch sehenswert ist:
- Visuelle Ästhetik: Der Film zeichnet sich durch seine expressionistischen Bilder aus, die den Zuschauer in eine düstere und
traumhafte Welt entführen.
- Starke Charaktere: Gwynplaine, Dea und Ursus sind komplex gezeichnete Figuren, deren Geschichten
und Emotionen tief berühren.
- Zeitgeschichtliche Bedeutung: “The Man Who Laughed” bietet einen spannenden Einblick in die Ästhetik und
die technischen Möglichkeiten des frühen Kinos.
- Ethische Fragen: Der Film regt zum Nachdenken über Themen wie Schönheit, Akzeptanz und soziale Ausgrenzung an.
- Seltenheit: Als
verschollener Schatz, der wiederentdeckt wurde, ist “The Man Who Laughed” ein
einzigartiges Filmjuwel.
Wenn ihr also auf der Suche nach einem außergewöhnlichen Filmerlebnis seid, das euch in eine längst vergangene Zeit entführt, dann empfehle ich euch wärmstens “The Man Who Laughed”. Lasst euch von dieser Geschichte voller Liebe,
Rache und dem Kampf gegen gesellschaftliche Ungerechtigkeit verzaubern!