The Lighthouse – Ein düsterer, atmosphärisch dichter Albtraum am Rande der Welt!
Im Jahr 2019 entführte Robert Eggers das Publikum mit “The Lighthouse” in eine faszinierende und zugleich beunruhigende Welt aus Mythologie, Wahnsinn und kafkaesker Isolation. Der Film, gedreht im Schwarzweiß-Stil der frühen Kinoära, erzählt die Geschichte zweier Leuchtturmwärter auf einer abgelegenen Insel an der Küste Neuenglands Ende des 19. Jahrhunderts.
Thomas Wake, gespielt vom genialischen Willem Dafoe, ist ein erfahrener und eigenbrötlerischer Wärter mit einem Hang zum Mystizismus und Alkohol. Ihm zur Seite gestellt wird Ephraim Winslow, verkörpert durch Robert Pattinson in einer beeindruckenden Leistung voller Verzweiflung und innerem Kampf. Winslow, ein junger Mann mit düsterer Vergangenheit, erhofft sich eine neue Zukunft als Leuchtturmwärter, doch schnell gerät er in die Strudel von Wakes exzentrischen Gepflogenheiten und dessen unheimlicher Verbindung zur See.
Der Film baut seine Atmosphäre durch eine Kombination aus engen Räumen, stürmischer Küste und dem immer präsenteren Gefühl der Isolation auf. Die ständigen Gewitter und das Brüllen des Meeres dienen als metaphysische Bedrohung, die die beiden Wärter in ihren Bann zieht. Die Dialoge zwischen Wake und Winslow sind geprägt von
unheimlicher Rhetorik und rätselhaften Anspielungen.
Thema | Beschreibung |
---|---|
Isolation | Die abgeschiedene Insel und der ständige Kampf gegen die Elemente betonen das Gefühl der Einsamkeit und Verlorenheit der beiden Protagonisten. |
Wahnsinn | Der Film spielt mit den Grenzen der Realität, indem er Wakes Obsessionen und Winslows wachsende Paranoia immer weiter eskalieren lässt. |
Mythologie | Die Symbolik des Leuchtturms als Pharos, Wakes fascination für Meeresgötter und die ständige Präsenz von Seevögeln |
verweisen auf mythologische Motive der Seefahrt und des Untergangs. |
Willem Dafoe: Als erfahrener Leuchtturmwärter Wake liefert Dafoe eine unvergessliche Performance voller Energie und unberechenbarer Züge. Sein wildes Lachen, seine eindringlichen Blicke und sein ständiges Murmeln über den „alten Mann“
(der möglicherweise Poseidon selbst ist) verleihen dem Charakter eine bedrohliche Aura.
Robert Pattinson: In der Rolle des jungen Ephraim Winslow zeigt Pattinson eine vielschichtige Interpretation von Verzweiflung, Hoffnung und langsam zunehmendem Wahnsinn. Die körperliche Transformation Winslows, sein wachsender Durst nach Alkohol und seine immer seltsamer werdenden
Träume unterstreichen die psychologische Tiefe des Films.
Technische Meisterleistung:
“The Lighthouse” ist ein visuelles Meisterwerk. Das Schwarzweiß-Format verleiht dem Film eine klassische Ästhetik und betont gleichzeitig die raue Schönheit der Landschaft. Die Kameraführung von Jarin Blaschke ist
atemberaubend, wechselt zwischen engen Nahaufnahmen und weitläufigen Einstellungen der tosenden See, um die
atmosphärische Spannung zu steigern.
Die Musik:
Die Filmmusik, komponiert von Mark Korven, unterstreicht die düstere Atmosphäre des Films durch
unheimliche Klänge und dissonante Melodien.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass “The Lighthouse” ein Film für
Filmliebhaber ist, die nach etwas Besonderem suchen. Es ist kein konventioneller
Horrorfilm, sondern eher ein atmosphärisches Kunstwerk, das den Betrachter tief in die Psyche seiner
Charaktere zieht und ihn mit existenziellen Fragen konfrontiert.